Personale Nieder­österreich: Marlene Streeruwitz
Freitag, 17. & Samstag, 18. Februar
Geboren in Baden bei Wien (Niederösterreich). Studium der Slawistik und Kunstgeschichte. Freie Texterin und Journalistin. Freiberufliche Autorin und Regisseurin. Literarische Veröffent­lichungen ab 1986. Lebt in Wien, London und New York. Seit 1992 werden ihre Theaterstücke an wichtigen Bühnen gespielt, 1996 erschien ihr erster Roman Verführungen.

Auszug aus der umfangreichen Publikationsliste:
Die Schmerzmacherin (2011), Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland (2014), Nachkommen (2014), Yseut (2016); alle bei S. Fischer

Das sich-Aussetzen, das sich-Äußern, das Kämpfen - mit den Mitteln einer präzisen, punktgenauen Sprache, die dort trifft, wo es weh tun soll - wer so arbeitet und noch dazu eine Frau ist, die noch dazu nicht aufhört, laut über Geschlechterverhältnisse nachzudenken ... der gebührt aus vielen Gründen Hochachtung. 2016 veröffentlicht sie im Netz einmal pro Woche den Wahlkampfroman So wird das Leben. Gefragt, warum sie das in dieser Form tut, antwortet sie dem Standard:

"Weil der Roman als Kunstform die einzige Möglichkeit ist, abstrakte Verhältnisse wie eine politische Entscheidung auf das Leben zu beziehen und damit den Sonderfall des Allgemeinen herauszuarbeiten."


FREITAG, 17. FEBRUAR
BEGINN 19 UHR


Im Fokus des Freitagabends stehen die Romane Entfernung, Partygirl und Die Schmerzmacherin. Irina Hron, Lektorin in Stockholm, moderiert den Abend und führt ein Gespräch mit Marlene Streeruwitz.

Eine gute Gelegenheit, gleich mit mehreren boshaften Vorurteilen aufzuräumen: daß das, was Gescheit ist, weder witzig noch sinnlich sein könne. Aber:

Schön. Fleißig. Gehorsam. Gut. Die Goldmarie aus dem Märchen von der Frau Holle. Heute.
Wir können sie uns gut vorstellen, wie sie bei einem Schönheitswettbewerb in den USA auftritt und etwas für den Weltfrieden machen will. Im Talentwettbewerb tritt die Goldmarie im Polsterschütteln an und kann die Pölster so beim Fenster hinaushalten, dass "ihr Dekolleté optimal präsentiert ist". Wir sehen sie vor uns, wie sie vor Heidi Klum posiert und wie Heidi Klum ihr das Foto reicht und sie für die "Glaubwürdigkeit ihrer erotischen Pose" lobt. O ja. Die Goldmaries. Die machen das alles richtig. Die lächeln jeden Dolm strahlend an.
(Aus: Frau sein in Österreich, in: Der Standard. Album Geschlechterverhältnisse. 05.03.2016)

Lesung aus den Romanen von Marlene Streeruwitz:
Elisabeth Orth, vielfach ausgezeichnete Schauspielerin für Film und Theater, aktuell ist sie im Ensemble des Burg- und Akademietheaters.

Musik:
Kongenial zu den Texten von Marlene Streeruwitz beschreiten Marwan Abado & Paul Gulda künstlerisch den "Pfad der Liebe". Das Duo hat die gleichnamige Live-CD "Masaar Hubb" herausgebracht, engagiert sich in einem Dialog der Kulturen für Flüchtlinge. Cembalo und Oud begegnen sich in Bach-Suiten, andalu­ sischen Duftgärten und arabischen Wüsten­ schlössern, geben und lassen sich (und einander) Raum für freie Improvisationen.

Special guest: Joanna Lewis, Violine


SAMSTAG, 18. FEBRUAR
BEGINN 11 UHR

Marlene Streeruwitz liest aus ihrem jüngsten Roman Yseut und führt mit Jürgen Ritte ein Gespräch über die Neuerscheinung.

Jürgen Ritte ist Übersetzer, Kritiker und Professor für Literaturwissenschaft an der Université de la Sorbonne Nouvelle in Paris. Er ist Mitbegründer und Vizepräsident der deutschen Marcel Proust Gesellschaft. Ritte gibt die deutsche Ausgabe der Korres­ pondenz Marcel Prousts heraus; lebt in Paris.

Musik:
Marwan Abado & Paul Gulda & Joanna Lewis.


In Zusammenarbeit mit der Musikfabrik NÖ

ORT:
Literaturhaus NÖ
Steiner Landstraße 3
3504 Stein/Krems
BEGINN FREITAG: 19 Uhr
BEGINN SAMSTAG: 11 Uhr
EINTRITT FREITAG: 10,- / 8,-
EINTRITT SAMSTAG: 10,- / 8,-
KOMBIANGEBOT FR & SA: 15,-

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